Erdbeben-Risiko an Urlaubszielen: Diese Länder sind betroffen
Erdbeben-Risiko an Urlaubszielen: Diese Länder sind betroffenWelche Urlaubsländer besonders von Erdbeben bedroht sindDas Erdbeben von 2023 hatte in der Türkei verheerende Folgen. Das Land gilt als eines der am meisten von Erdbeben gefährdeten der Welt.Im Urlaub wollen die meisten Menschen entspannen, doch an einigen beliebten Reisezielen sorgen Erdbeben immer wieder für das Gegenteil von Entspannung. Zuletzt in der türkischen Metropole Istanbul.Plötzlich wackelt die Erde, Gegenstände fallen zu Boden, im schlimmsten Fall stürzen ganze Gebäude ein und es gibt Verletzte und Todesfälle. Ein Erdbeben kann ein schockierendes Erlebnis sein. Als in der Türkei am Mittwoch plötzlich die Erde bebte, rannten Menschen panisch auf die Straße. Der schwerste Erdstoß der Serie hatte bisher eine Stärke von 6,2 und ereignete sich im Marmarameer vor Istanbul. Er war aber auch in den umliegenden Provinzen und sogar bis in die Türkische Riviera, den Norden Griechenlands sowie in Bulgarien spürbar.Nach Informationen türkischer Medien wurden bei den Beben mehr als 200 Menschen verletzt. Eine vergleichsweise geringe Zahl für die dicht bevölkerte Region um die türkische Metropole. Ganz anders als bei den verheerenden Erdbeben, die im Februar 2023 die Türkei und Syrien heimsuchten. Bei der Katastrophe starben Zehntausende Menschen. Wissenschaftler sagen bereits seit langer Zeit ein verheerendes Erdbeben für die Region um Istanbul voraus – dieses sei aufgrund der Verschiebung der tektonischen Platten, die unter dem Gebiet verlaufen, überfällig. Ein Erdbeben der Stärke 7,0 oder höher könnte für die als nicht besonders erdbebensicher geltende Stadt verheerende Folgen haben.Europäische Urlaubsländer mit hohem ErdbebenrisikoDass es in der Türkei zu schweren Erdbeben kommt, ist kein Zufall. In dem Land treffen die sogenannte Eurasische Platte und die Afrikanische Platte aufeinander, außerdem driften die zwei Mikroplatten – Anatolische Platte und Ägäische Platte – gegeneinander. Betroffen davon sind auch die Regionen um die Touristenhochburg Antalya sowie die Feriengebiete an der türkischen Ägäisküste. Im weltweiten Ranking der Statistik-Website Statista liegt die Türkei auf Platz fünf der Länder mit den meisten Erdbeben zwischen 1900 und 2021. In diesem Zeitraum hat es fast 170 gemessene Beben in dem Land gegeben.Auch Griechenland gehört laut Statista zu den europäischen Ländern, in denen es besonders häufig zu Erdbeben kommt. Von 1900 bis 2021 wurden 102 Erdstöße gezählt. Besonders die beliebte Urlaubsinsel Kreta gilt als Erdbeben-Hotspot, denn sie liegt im Zentrum des seismisch besonders aktiven Ägäischen Inselbogens. Griechische Inseln in der östlichen Ägäis gelten ebenfalls als Risikozonen: Unter anderem Lesbos, Chios, Samos, Kos und Rhodos. Im ionischen Meer werden die Inseln Kefalonia, Zakynthos und Lefkas häufiger von Erdbeben heimgesucht.Diese europäischen Regionen sind stark von Überschwemmungen bedrohtErdbeben, Waldbrände, Hurrikans: Diese Rechte haben ReisendeVulkan, Erdbeben, Tsunami: Wo sich Reisende informieren könnenNeben den Inseln gelten besonders die beiden großen Festlandstädte Athen und Thessaloniki als gefährdet. Trotz vieler Beben kam es in Griechenland allerdings in den letzten Jahren kaum zu Todesopfern, da die Bauvorschriften in dem Land seit Anfang der 1980er-Jahre stark verschärft wurden.Neben der Türkei und Griechenland gilt Italien als europäischer Erbeben-Hotspot. Das Land verzeichnet in der Zählung von Statista sogar noch mehr Erdbeben als Griechenland und liegt mit 132 Beben auf Platz sieben des weltweiten Rankings. Für die hohen Aktivitäten in dem Land sind ebenfalls die Spannungen zwischen der Eurasischen Platte und der Afrikanischen Platte verantwortlich. Häufig betroffene Regionen sind die Ostalpen, der Apennin, die sogenannte Stiefelspitze im Süden Italiens und die Insel Sizilien.Auf Sizilien erwarten dich traumhafte Landschaften, aber auch ein höheres Erdbebenrisiko.Aber auch andere Regionen können betroffen sein, so gab es seit 2016 eine ganze Erdbebenreihe in der Region Latium in Mittelitalien. In Italien gelten viele Gebäude aufgrund der alten Bausubstanz nicht als sonderlich erdbebensicher.In Deutschland ist die Erdbebengefahr im Gegensatz zu den Urlaubsregionen rund um das Mittelmeer eher gering. Die deutschen Regionen, die als gefährdeter gelten, sind die Kölner Bucht, der Oberrheingraben, die Schwäbische Alb, Ostthüringen und Westsachsen.Länder mit hoher Erdbebengefahr weltweitAußerhalb von Europa ist besonders Asien stark von Erdbeben gefährdet. Grund dafür ist die Bewegung der sogenannten Indischen Platte. Auf den ersten vier Plätzen des weltweiten Rankings von Statista stehen mit China, Indonesien, dem Iran und Japan folgerichtig auch asiatische Länder. Die USA belegen Platz sechs hinter der Türkei.Kann ich meine Reise aufgrund von Erdbeben stornieren?Wenn Naturkatastrophen – wie Erdbeben, Brände oder ein Hurrikan – den Urlaubsort treffen, dann handelt es sich dabei im Reiserecht um außergewöhnliche Umstände. In diesen Fällen kann ein Urlaub oftmals kostenlos storniert werden. Wichtig ist es aber, genau hinzuschauen. Denn: „Die Voraussetzung ist, dass die Reise durch außergewöhnliche Umstände tatsächlich konkret beeinträchtigt ist“, so Karolina Wojtal, Juristin und Projektleiterin beim Europäischen Verbraucherzentrum Deutschland.Die 7 größten Irrtümer im ReiserechtAktuelle Reisewarnungen im ÜberblickReiserechtsanwalt Paul Degott: „Wenn die Reise genau in die Erdbebenregion führt, dann kann der Vertrag zum Beispiel über eine Pauschalreise gekündigt werden.“ Das müsse jedoch immer im Einzelfall geklärt werden. Reisen können also nur dann kostenlos storniert werden, wenn sie in ein konkret betroffenes Gebiet führen. Die reine Angst vor einem möglichen Erdbeben in bislang nicht betroffenen Regionen reicht nicht aus. Reiserechtsanwalt Degott stellt klar: Angst oder Unsicherheitsgefühle sind keine Stornogründe.Aber: „Das Reiserecht bezieht sich nur auf Pauschalreisen“, so Karolina Wojtal. Der Veranstalter tritt für alle Bausteine der Reise ein. Wer hingegen Flug und Hotel einzeln direkt bei der Airline und der Unterkunft bucht, der „bucht das Risiko mit“. Dann können Urlauberinnen und Urlauber nur auf die Kulanz hoffen und müssen in die Vertragsbedingungen der Airline und des Hotels oder Buchungsportals schauen.Erdbeben: Diese Rechte haben Reisende vor OrtWenn am Urlaubsort eine Katastrophe passiert, haben Pauschalreisende das Recht auf den Abbruch der Reise und eine Teilerstattung, weiß Reiserechtsanwalt Paul Degott. Der Reiseanbieter soll die Betroffenen in so einem Fall selbstständig kontaktieren und bei jeglichen Problemen helfen.Nur Leistungen, die bislang in Anspruch genommen wurden, zum Beispiel der Hinflug und der Aufenthalt im Hotel, müssen bezahlt werden. Die Extrakosten für eine frühere Rückreise werden zwischen Reisenden und Veranstalter aufgeteilt. Das gilt auch für Rückhol- und Rettungsaktionen.Was müssen Reisende aktuell wissen? 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