Natur-Highlights: Warum spontane Besuche häufig nicht mehr möglich sind
Natur-Highlights: Warum spontane Besuche häufig nicht mehr möglich sindFür diese Natur-Sehenswürdigkeiten musst du mittlerweile reservierenBerühmt aus „Game of Thrones“: Die Kapelle San Juan de Gaztelugatxe.An einem Schweizer Instagram-Hotspot wird der Andrang zu groß: Wer den Oeschinensee besuchen will, braucht eine Reservierung. Das ist bei immer mehr Natur-Sehenswürdigkeiten in Europa der Fall. Wir klären, wo du rechtzeitig buchen musst.Was haben der Teide auf Teneriffa, die Via dell’Amore in Italien und der berühmte „Strand der Kathedralen“ in Galicien gemeinsam? Wer eine dieser Sehenswürdigkeiten besuchen möchte, braucht eine Reservierung. Denn der Besucherandrang ist mancherorts so hoch, dass sich die Behörden gezwungen sehen, den Zugang zu beschränken.Neuestes Beispiel: Der Oeschinensee in der Schweiz. Der türkisblaue Bergsee liegt auf etwa 1500 Metern Höhe im Berner Oberland und hat sich zu einem wahren Social-Media-Hotspot entwickelt. Er ähnelt dem bekannten Pragser Wildsee in Südtirol und ist daher eine beliebte Kulisse für Fotoshootings.Der Oeschinensee im Berner Oberland.Wer mit der Gondelbahn zum Oeschinensee hochfahren möchte, kann das ab 10. Mai nur noch mit Reservierung. Besucherinnen und Besucher müssen vorab einen Time-Slot für die Fahrt buchen – das digitale Ticketsystem zeigt in Echtzeit an, wie viele Plätze verfügbar sind. Die Reservierung an sich ist kostenlos, die Berg- und Talfahrt mit der Gondel kostet in der Sommersaison aber 41 Euro.Roque Nublo auf Gran Canaria nur noch mit VoranmeldungDer Oeschinensee ist nicht der einzige Ort, der den Zugang für Touristinnen und Touristen einschränkt. Erst vor wenigen Wochen wurde ein Reservierungssystem für den Roque Nublo auf Gran Canaria eingeführt. Der Basaltfels zählt zu den höchsten Erhebungen der Kanareninsel und ist ein absoluter Besuchermagnet.Der Roque Nublo auf Gran Canaria.Seit Anfang Februar ist eine Wanderung zum „Wolkenfelsen“ aber nur noch nach Voranmeldung möglich. Die Inselverwaltung hat dafür eine eigene Website eingerichtet, auf der Besucherinnen und Besucher ihr Zeitfenster für den Eintritt buchen können. Dafür müssen Name, E-Mail-Adresse und Ausweisnummer angegeben werden.Gran Canaria: Zugang zum Roque Nublo eingeschränktBis zu 1800 Euro für Wandern in kurzer Hose: Teneriffa verhängt neue StrafenTeide auf Teneriffa Monate im Voraus ausgebuchtÄhnlich verhält es sich mit dem Teide auf Teneriffa: Urlauberinnen und Urlauber, die die Aussicht vom höchsten Berg Spaniens genießen möchten, müssen schnell sein. Denn für die Besteigung des Gipfels braucht man eine offizielle Genehmigung. Das tägliche Kontingent für den „Telesforo Bravo Trail“ ist stark begrenzt.Der Aussichtspunkt Mirador de Boca Tauce im Teide-Nationalpark.Besucherinnen und Besucher müssen auf der Webseite des Nationalparks ein Zeitfenster zwischen 9 und 17 Uhr auswählen – aber das ist leichter gesagt als getan. Die nächsten drei Monate sind bereits restlos ausgebucht. Wer sich nicht rechtzeitig um die Genehmigung kümmert, wird nicht auf den Gipfel gelassen. Einzige Ausnahme: Du buchst eine Tour mit einem offiziellen Guide. Denn für die registrierten Tourguides gibt es auch kurzfristig Termine.Strandbesuch oder Wandern? Nur mit Reservierung!Sogar für einen Strandbesuch ist mancherorts eine Reservierung nötig. In Galicien, im Nordwesten Spaniens, kannst du den berühmten Praia das Catedrais ohne Online-Ticket nicht besuchen. Bei Ebbe werden die bizarren Felsformationen freigelegt, deren Aussehen an eine gotische Kathedrale erinnert – so kam der Strand zu seinem Namen. Über Ostern und von Juli bis Ende September ist ein Besuch allerdings nur mit Online-Reservierung möglich.Die Felsformationen an der Praia das Catedrais.Ähnliche Regelungen gelten in Frankreich, in den Calanques de Marseilles. Die felsigen Buchten mit ihrem azurblauen Wasser sind auch als „Fjorde der Provence“ bekannt. Im Sommer sind die Strandabschnitte bei Einheimischen wie Touristinnen und Touristen sehr beliebt. Eine besonders schöne Bucht, die Calanque de Sugiton, kann deshalb nur noch mit Reservierung besucht werden.Les Calanques: Die faszinierenden Fjorde der ProvenceEmpörung in Italien über Online-Reservierungssystem für StrandplätzeDer pittoreske Küstenwanderweg Via dell’Amore verbindet die Dörfer der Cinque Terre und ist deshalb ein beliebtes Ziel bei Italien-Urlauberinnen und -Urlaubern. Der Pfad kann allerdings nur mit einem gültigen Ticket und einer Online-Reservierung betreten werden.Eine Reservierung brauchen Wanderer auch für den spanischen Caminito del Rey. Der spektakuläre Wanderweg in der Nähe von Málaga ist nur für jene zugänglich, die im Voraus online gebucht haben.Den Eintritt zum Caminito del Rey muss man online buchen.Auch das nächste Beispiel befindet sich in Spanien: die ehemalige Seefahrerkapelle San Juan de Gaztelugatxe liegt auf einer kleinen Insel und ist durch eine Steinwallbrücke mit dem Festland verbunden. Seitdem sie als Drehort der HBO-Serie „Game of Thrones“ fungierte, sind die Besucherzahlen stark gestiegen. Heute ist der Zugang nur noch mit einem Online-Ticket möglich, das immerhin kostenlos ist.Reservierungspflicht: Reisende müssen gut planenDiese Beispiele zeigen: Viele Sehenswürdigkeiten sind mittlerweile nur noch mit einem Online-Ticket zu besichtigen. Und je beliebter der Ort oder je exklusiver der Zugang, desto früher muss man reservieren.Was viele an dem Online-Reservierungssystem außerdem stört, ist die Abfrage etlicher persönlicher Daten. Neben Name und Anschrift werden häufig Mailadresse, Telefonnummer, Ausweisnummer und – falls der Eintritt etwas kostet – die Kreditkartendaten verlangt. Darüber hinaus sind manche Websites auch nur in der Landessprache verfügbar.Ganz schön viel Aufwand! Vielleicht lohnt es sich deshalb, bei der Planung der nächsten Reise nach weniger bekannten Urlaubsorten zu suchen, die von Massentourismus bisher verschont geblieben sind. Eine kleine Anregung findest du hier:Geheimtipps in Europa: 15 malerische Kleinstädte abseits der TouristenmassenDie besten Reiseziele für alle, die Ruhe und Einsamkeit suchenDie schönsten Dörfer Italiens ohne TouristenmassenWas müssen Reisende aktuell wissen? Alle wichtigen News für den Urlaub findest du beim reisereporter, die besten Reiseangebote auf unserer Deal-Seite.